Akupunktur hat sich als wertvolle ergänzende Therapie in der Behandlung von Tumorpatienten etabliert, die oft mit intensiven und belastenden Therapien konfrontiert sind. Sie kann die konventionellen Behandlungen der Onkologie sinnvoll unterstützen, indem sie nicht nur körperliche Symptome lindert, sondern auch den seelischen Zustand auszugleichen versucht und das allgemeine Wohlbefinden fördert.
Nach Operationen, die häufig im Rahmen von Tumorbehandlungen notwendig sind, können Schmerzen und Narbenbildungen auftreten. Akupunktur hilft, postoperative Schmerzen zu lindern, indem das Schmerzempfinden im Körper umprogrammiert wird und körpereigene Schmerzmittel (Endorphine) ausgeschüttet werden. Auch die Heilung von Narben wird unterstützt, da Akupunktur die Gewebsdurchblutung fördert und so die Zellregeneration anregen kann, was den Heilungsprozess beschleunigt und die Narbenbildung minimiert.
In vielen Fällen ist für die Behandlung von Krebs eine Chemotherapie Teil der Behandlung. Chemotherapien sind bekannt für ihre oftmals belastenden Nebenwirkungen, darunter Übelkeit, Neuropathien (Nervenschäden), Verdauungsbeschwerden und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Akupunktur kann hier auf vielfache Weise helfen: Übelkeit und Erbrechen können durch gezielte Akupunktur gut behandelt werden. Bei Neuropathien kann Akupunktur helfen, die Nervenfunktion zu verbessern, indem die betroffenen Nerven gezielt stimuliert werden und die Durchblutung verbessert wird. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann mit Akupunktur versuchsweise stimuliert werden, um Infektanfälligkeit zu reduzieren. Verdauungsprobleme gehen oft mit einer Dysregulation des vegetativen Nervensystems einher, was ebenfalls durch Akupunktur positiv beeinflusst werden kann.
Hormontherapien, die oft bei hormonabhängigen Tumoren eingesetzt werden, können psychische Belastungen und Gelenkschmerzen verursachen. Akupunktur wirkt hier ausgleichend, indem sie das hormonelle Gleichgewicht unterstützt und Symptome wie Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Angst lindert. Gelenkschmerzen, die durch die Hormontherapie auftreten, können durch Akupunktur signifikant reduziert werden, da sie entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.
Bei Bestrahlungstherapien, die oftmals das Gewebe narbig verändern, kann Akupunktur eine unterstützende Rolle spielen, indem sie die Durchblutung fördert und so zur Regeneration des Gewebes beiträgt. Schmerzen und Hautreizungen können so reduziert werden.
Ein weiteres zentrales Einsatzgebiet der Akupunktur bei Tumorpatienten ist die Behandlung von Tumorschmerzen. Akupunktur wirkt schmerzlindernd, indem sie die körpereigenen Endorphine (Schmerzhemmer) freisetzt und somit die Schmerzempfindung reduziert. Sie trägt dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern und die Schmerzmedikation zu verringern.
Neben der Linderung von physischen Beschwerden spielt die seelische Unterstützung eine wichtige Rolle in der Krebstherapie. Akupunktur kann ausgleichend auf den emotionalen Zustand wirken, indem sie Angst, Depressionen und Stress reduziert. Diese psychische Entlastung ist besonders wichtig, da eine gesunde Seele eine wesentliche Basis jedes Therapieerfolges ist.
Insgesamt bietet Akupunktur also viele Möglichkeiten, Menschen im Rahmen einer konventionellen Krebstherapie umfassend zu unterstützen, indem sowohl auf den körperlichen als auch den seelischen Zustand eingegangen wird. Sie hilft, Nebenwirkungen zu lindern, die Lebensqualität zu erhöhen und den Heilungsprozess zu fördern, was Tumorpatienten während dieser herausfordernden Zeit eine wertvolle Hilfe sein kann.